Cluster your life

Cluster sind wunderbare Gestalten, die sich im Journal entfalten können und helfen, rasch den Überblick zu gewinnen. Rechte und linke Hirnhälfte werden angeblich stärker verbunden, Kreativität geweckt, weil Assoziation und Struktur, Bild und Text zusammenwirken. Wer mehr zum Hintergrund erfahren möchte, dem empfehle ich Gabriele Ricos Bücher.

Das Prinzip ist denkbar einfach:

1. Ein Kernwort in die Mitte, Kreis drum, dann dazu neue Begriffe assoziieren, aufschreiben, Kreise drum, mittels Linie mit dem Kernwort verbinden.
2. Weiter geht es so: Assoziieren, Worte aufschreiben, umkreisen und Verbindungslinien setzen, wo sie für Euch hingehören.
3. So lange bis Ihr einen Impuls spürt. Das ist das Signal, dass sich Euer inneres Puzzle aus Gedanken zusammenfügt und Ihr ins Schreiben starten könnt.
4. Das dauert meist vier Minuten, manchmal etwas länger (immer nur Richtwerte, nicht in Stein gemeißelt).

Der Text gehört zum Cluster dazu, wie die Sonne an den Himmel. Und wenn Ihr keine Lust auf einen Text habt, schreibt eine Ernte, nach dem bekannten Muster:

„Wenn ich den Cluster betrachte, fühle ich/ sehe ich/ erkenne ich/ möchte ich/ bin ich überrascht …

Wann clustern?

Cluster sind super, wenn wir gerade viel im Kopf haben. Schnell aufs Papier geworfene Begriffe erlauben uns, Verbindungen herzustellen und die Übersicht zu gewinnen.

Warnung: An manchen Tagen reicht mein Din-A-5 Heft nun wirklich nicht aus. Warum nicht mal auf Din-A-3 und mit farbigen Stiften clustern?

Cluster sind toll, wenn Ihr zum Beispiel eine Geschichte schreiben wollt. Ihr könnt Plotideen clustern, oder Charaktereigenschaften der Figuren, oder Eigenschaften von Plätzen, die darin vorkommen.

Wenn Ihr im Text ins Stocken kommt, hilft ein Blick auf Euer Cluster, um wieder ins Schreiben zu kommen.

Heute-Cluster

Ich clustere zur Zeit immer am Anfang des Tages. Das Heute-Cluster ist ein Dreifach-Cluster, den Ihr prima  an Eure Bedürfnisse anpassen könnt.

1. In die Mitte kommt das Datum als Kernwort,
2. darüber ein Kreis mit dem Wort „Geschenke des Tages“,
3. neben das Kernwort schreibe ich in den Kreis „Daran will ich heute denken“, damit ist das Motto oder die Inspiration gemeint, die ich mir für den Tag wähle.
4. Unterhalb des Kernworts steht „Schaffbar“ in einem Kreis. In Kathleen Adams Original steht „Challenges“, aber da ich mich nicht jeden Tag herausfordern möchte, habe ich mein eigenes Wort gefunden. Mit dem Kreis „Schaffbar“ sammle ich die Aufgaben, die für mich bedeutsam oder dringlich und zugleich schaffbar sind. Eine liebe Schreibfreundin aus unserem gemeinsamen Journal-Kreis erinnerte mich neulich daran, dass das für sie am Tag nur zwei Dinge sind.
   
   So versuche ich gleich am Anfang des Tages ein gutes Maß und Fokus für meine Tätigkeiten zu finden.

Meine Einladung:

Cluster doch mal:

• die Einkaufsliste, die Reiseliste, die Geburtstagsliste …
• das Gedicht, das Ihr schreiben wollt
• die Thesen des Aufsatzes, den Ihr schreiben müsst
• die Ideen, die Ihr aus einem Buch mitnehmen wollt, das Ihr gerade lest
• …

Auf vieles komme ich sicher gar nicht. Schreibt Eure Cluster-Anwendungs-Ideen gern in die Kommentare, dann können wir alle unsere Palette erweitern!

Eure Birgit